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## Tour
### Beschreibung
### Titel
tour.name = RESCUE (Virtual Tour - Römersteinbruch Aflenz)
## Skin
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HTMLText_C3C1F567_D6AE_3DB0_41E5_9F8C1F941197.html = HERZLICH WILLKOMMEN
zur Virtuellen Tour durch den Römersteinbruch Aflenz
Diese digitale Plattform wurde im Rahmen des EU-Projektes "Rescue" entwickelt und versteht sich in erster Linie als digitale Lernumgebung für Schüler*innen. Die Tour führt durch den Römersteinbruch in Aflenz an der Sulm. Der Rundgang nimmt sich der Geschichte des Ortes an und wird um Performances von diversen Künstler*innen ergänzt.
Wie stellst du dir deine Zukunft zum heutigen Tag vor? Fertige eine Zeichnung an, die dich in etwa zehn Jahren zeigt.
Benutze dazu dein Smartphone und scanne den rechts abgebildeten QR-Code. Gib dann deinen Vornamen oder Nickname ein. Danach öffnet sich die Zeichenfläche.
Gratuliere! Du hast ein Fossil entdeckt. Du weißt bestimmt noch, was Fossilien mit diesem Ort zu tun haben! Sonst finde es heraus ... :)
Gratuliere! Du hast die Koralle entdeckt. Du weißt bestimmt noch, was Korallen mit diesem Ort zu tun haben! Sonst finde es heraus ... :)
Du hast die Karte des Steinbruchs entdeckt!
Vom Weinviertel bis ins westliche Russland zog sich vor etwa 17 bis 13 Millionen Jahren die Paratethys, die ungefähr bei Kärnten mit dem Mittelmeer verbunden war. Im subtropischen Klima tummelten sich Fledermäuse, Reptilien und kleine Säugetiere; das warme Wasser war die Heimat von Tigerhaien, aber auch von Krebsen und Schnecken. Besonders die Häuser von Turmschnecken finden sich häufig am ehemaligen Strand der Paratethys.
So war auch das Leibnitzer Feld vor ca. 15 Millionen Jahren von einem Meer überflutet. Es bildeten sich Ablagerungen von Braunalgen, Korallen und Fossilien. Im Laufe der Zeit entstand daraus Kalksandstein.
Bereits die Illyrer und später auch Römer hatten etwas sehr Entscheidendes entdeckt: Der Aflenzer Kalkstein ist im Berg durch seine natürliche Feuchte unglaublich leicht zu gewinnen und zu bearbeiten – ja, sogar mit Sägen zu schneiden. Im Freien verliert er ca. zehn Prozent seines Gewichtes, wird fest und wetterbeständig.
Nicht zuletzt deshalb, wurde in dem von den Kelten besiedelten Gebiet etwa um 15 v. Chr. eine Römer-Siedlung gegründet, die 70 n. Chr. vom römischen Kaiser Titus Flavius Vespasianus (oder auch kurz: Vespasian) zur Stadt erhoben wurde. Heute zeigen lediglich eine schon im vorigen Jahrhundert „nachempfundene" römische Säule und eine Inschrift, die auf einen römischen Kaiser hinweist, von außen an, dass hier bereits die Römer bald nach Christi Geburt sesshaft wurden.
Die römische Stadt wurde Flavia Solva benannt und war lange Zeit hindurch auch die Verwaltungshauptstadt der römischen Provinz Noricum. Das dortige Amphitheater, die Gebäude am Forum und die vielen noblen Wohnhäuser mit Fußbodenheizung wurden teilweise aus dem Aflenzer Muschelkalk gefertigt. Der ursprüngliche Abbau erfolgte über die oberflächennahen Kammern, die im Zweiten Weltkrieg vermauert wurden und mit Steinabfall zugeschüttet worden sind. Was hier im Zweiten Weltkrieg geschehen ist, erfährst du noch später.
Überlege: Welche Ursachen tragen dazu bei, dass sich eine "Wir"-Gruppe über die "Anderen" (Menschen mit anderer Kultur, Herkunft, etc.) stellt? Wieso funktioniert die "Sündenbock"-Methode auch noch in der heutigen Welt und wie kann man entgegenwirken?
Mit diesem Eisenkarren wurden während der Arbeit in der Höhle die Eisenfalzspäne der Fräsmaschinen transportiert.
Am Abend wurden mit diesem Karren dann die Toten in das KZ-Lager mitgeführt. Die Häftlinge mussten dabei oft singen.
Abbildung: Mahnmal Bahnhof Leibnitz (Foto: Joachim Hainzl, https://images.app.goo.gl/herSe5tYDD9R2Riw5)
Nach der Befreiung im Jahr 1945 wurde für 14 KZ-Opfer aus Aflenz eine Grabanlage am Friedhof in Ehrenhausen errichten, die allerdings 1976 wieder aufgelöst wurde.
Seit 1989 erinnert eine Tafel an den NS-Terror im Aflenzer Römersteinbruch. Für Konflikte sorgte die Mahnmalsetzung im Jahr 1990 am Bahnhofsvorplatz in Leibnitz. Das Mahnmal wurde auf Initiative der Gewerkschaftsjugend Leibnitz errichtet.
Mittlerweile ist die Gemeinde sehr bemüht, die Geschichte aufzuarbeiten und unterstützt diverse Initiativen, u.a. Führungen, Ausstellungen, Veranstaltungen (u.a. auch eine jährliche Gedenkveranstaltung am Tag der Menschenrechte).
Du hast hier die Möglichkeit, deine "Klänge für die Zukunft" aufzuzeichnen und mit uns zu teilen, indem du sie auf unseren Server hochlädst. Scanne dazu den QR-Code mit deinem Smartphone und folge den Anleitungen. Bedenke, dass du dein Smartphone während der Aufnahme möglichst nah zu deinen Computerlautsprechern halten solltest. Wir sind schon sehr gespannt auf deine Zukunftsklänge. Du kannst das Musikstück auch auf deinem Handy speichern.
Franz Trampusch (geboren 1934) wohnte in unmittelbarer Nähe des Rüstungsbetriebs.
Amalia Trampusch (geboren 1911 - gestorben 1988) war die Mutter von Franz Trampusch und wohnte in unmittelbarer Nähe des Rüstungsbetriebs.
Amalia Trampusch (geboren 1911 - gestorben 1988) war die Mutter von Franz Trampusch und wohnte in unmittelbarer Nähe des Rüstungsbetriebs.
Der erste Transport mit 201 Häftlingen traf am 9.Februar 1944 in Aflenz ein. Die Mehrzahl der ins Lager Aflenz verbrachten ausschließlich männlichen Häftlinge stammte aus den folgenden europäischen Ländern: Sowjetunion (38,7 %), Polen (27,3 %), Deutsches Reich (14,4 %), Jugoslawien (8,5 %), Frankreich (4,6 %,), Spanien (2%), Tschechien (1 %), Griechenland (1%.)
Einzelne Häftlinge stammten aus Ungarn, Belgien und China. Nach den Einweisungskategorien der SS waren fast die Hälfte politische Schutzhäftlinge (47 %) und mehr als ein Viertel waren russische Zivilarbeiter (26,8 %), SV-, AZR- und BV-Häftlinge, von der SS auch als „Kriminelle‟ bezeichnete Gefangene, hatten einen Anteil von zusammen 17,4 %, Kriegsgefangene von mehr als 8 %. Zwei Häftlinge waren ehemalige Wehrmachtsangehörige, ebenfalls zwei Häftlinge waren wegen Verstoß gegen das Homosexualitätsverbot (§175) eingewiesen worden, ein Häftling wurde als ungarischer Jude geführt.
Franz Trampusch (geboren 1934) wohnte in unmittelbarer Nähe des Rüstungsbetriebs.
Eure Zukunftsbilder zeigen, dass ihr Wünsche und Träume für die Zukunft habt. Das ist gut und richtig so! Die Vorstellungen, die wir uns von unserer Zukunft machen, sind häufig der Grund, warum wir uns heute so verhalten, wie wir es tun.
Die Vorstellung, dass jeder Mensch sowohl eine Vergangenheit als auch eine Zukunft hat, ist für uns selbstverständlich. Und doch hat es gerade auch in der europäischen Geschichte eine Zeit gegeben, in der man bestimmten Menschen das Recht auf eine Zukunft absprach.
Im Padlet (nächste Station) hast du die Möglichkeit, deine Erfahrungen zu deiner eigenen Geschichte, Gegenwart und Zukunft mit anderen Besucher*innen zu teilen.
Bei der Aflenzer Römerhöhle kann man vom ältesten noch in Betrieb befindlichen Bergbau Österreichs sprechen. Heute bietet sich das Innere als eine Vielzahl geräumiger Gänge, Hallen, Säulen und Nischen dar, und man erkennt, dass nicht die Römer allein diesen wertvollen Baustein genutzt haben konnten.
Der gut zu bearbeitende weiche Kalksandstein aus Aflenz wurde auch Mittelalter geschätzt. Ab dem 12. Jahrhundert war er ein begehrter Baustoff für zahlreiche Kirchen und Schlösser. So besteht z.B. das Schloss Retzhof, der Stephansdom in Wien, die Grazer Burg (bzw. Doppelwendeltreppe) oder das Landhaus ebenso wie noch andere Schlösser und Kirchen zumindest zum Teil aus Aflenzer Stein.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bergbau eingestellt und in den Höhlen ein Rüstungsbetrieb eingerichtet. Das Konzentrationslager Aflenz an der Sulm (Tarnbezeichnung: „Kalksteinwerke“) war ein Außenlager des Konzentrationslagers Mauthausen.
Die ersten Häftlinge trafen (erst) im Februar 1944 ein. Vermehrte Bombenangriffe durch die Alliierten auf Produktionsstätten der Nationalsozialist*innen hatten zur Folge, dass die steirische Rüstungsindustrie in unterirdische Stollenanlagen verlegt wurde.
Hinter der Zwangsarbeit in der Steiermark stand vor allem das Unternehmen „Steyr-Daimler-Puch“, das im Laufe des Krieges zu einem bedeutenden Rüstungsunternehmen (Panzer- und Flugzeugmotoren) für das NS-Regime aufgestiegen war.
Bis 1945 mussten insgesamt über 900 Häftlinge, mehrheitlich aus dem Konzentrationslager Mauthausen, unter inhumansten Bedingungen, Zwangsarbeit für die Produktion von Flugzeug- und Panzerbestandteilen verrichten. Die schweren Arbeits- und Lebensbedingungen und Ermordungen führten zum nachweisbaren Tod von zumindest 78 Häftlingen.